Die Bilder werden zusammen gefügt

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Das englische Wort "Stitchen" bedeutet "nähen". Mit der Stitching-Software verbinden wir nun unsere Bilder zu einer Einheit.  Beim echten Nähen entstehen Säume und Kanten. Beim Stitching der Bilder ebenfalls. Darum kümmern sich dann Programm-Module, indem sie die Bilder überlagern und überblenden.

Bilder sortieren
Bilder sortieren

Die Aufnahmen wurden von der Speicherkarte auf die Festplatte des PCs kopiert und müssen nun sortiert werden. Dabei werden die zusammen gehörigen Bilder in eigene Ordner verschoben. Aussagekräftige Ordnernamen erleichtern später den Überblick.

Der Standort S0, also der Pilotenstandort, ist ja der wichtigste. Von dem nehme ich oft mehr als eine Fotoreihe auf, damit ich später aus den besten Belichtungen von Himmel und Boden auswählen kann. So nenne ich die ersten Ordner S0-mittel, S0-hell, S0-dunkler_Himmel oder ähnlich. Die weiteren Ordner sind dann S1 und S2 für die beiden Vermessungsstandorte. Hinzu kommt eventuell ein Nadir-Bild-Ordner für die spätere Retusche des Nadirbereichs (nur für AFPD, FMS und HELI-X-Simulator-Szenerien nötig).

Umbenennen
Umbenennen

Wenn man es sehr übersichtlich haben möchte, kann man die einzelnen Bilder in den Ordnern noch umbenennen. Dies erledigen Freeware-Batch-Rename-Tools. Ich verwende  dazu den ACDSee Foto Manager 10.

Ein sehr gut geeignetes Freeware-Tool ist "Batch Rename":

http://www.stintercorp.com/br.php

Die folgenden Screenshots zeigen den Ablauf.

PTGUi fängt immer von Null an zu zählen, daher befinden sich nun die Bilder 00.jpg bis 47.jpg in der Liste und werden für den Import ausgewählt.

Beim 18mm-Objektiv sind es 48 Bilder, die für eine Reflex-Szenerie ausgewählt werden.

Nach dem Import in PTGUi liegen die Bilder in der Übersicht nach links gekippt. Mit dem unteren Button "rotate" werden alle nach 90° im Uhrzeigersinn gedreht.

Fertig.

Der Button "Generate Control Points" - in den neueren Programmversionen ersetzt durch  "Align Images" (Richte die Bilder aus)- bewirkt, dass in allen Bildern automatisch Kontrollpunkte in den sich überlappenden Bildbereichen gesetzt und die Bilder danach ausgerichtet werden.

In den Himmelbildern konnte PTGUI keine Kontrollpunkte automatisch setzen.

Diese Bilder richtet man daher manuell aus.

Im Panorama Editor erkennt man, welche Bilder ausgerichtet werden müssen.

Die hier stehenden Werte werden nun für die Ausgabe im Format 2:1 angepasst.

360x180 ist das Format, das den Blickwinkel in Grad anzeigt. Für den Reflex-Flugsimulator benötigen wir aber nur weniger vertikalen Blickwinkel. Diese Anpassung nehmen wir später vor.

Zur Ausrichtung der verbleibenden Himmel-Bilder editiert man die Werte in den Spalten Yaw (horizontaler Drehwinkel) und Pitch (vertikaler Drehwinkel). In der Spalte Yaw kann man ablesen, dass PTGUi den Winkel der horizontalen Drehung des Panoramakopfs bei der Aufnahme, den ich mit Klickstop auf 30° eingestellt hatte, durch die Kontrollpunkt-Berechnung gut getroffen hat.

Wenn ich nun die Drehwinkel-Werte der nicht richtig erkannten Himmel-Bilder korrigieren will, muss ich bei Yaw nur 30 dem zum letzten richtig erkannten Wert hinzufügen. Beim den Pitch-Werten trage ich die 36,9 in alle nicht erkannten Himmel-Bilder der 35°-Reihe ein.

Dass die Einstellung des Panoramakopfs auf 35° hier nicht wiedergegeben wird, kann als Ungenauigkeit vernachlässigt werden.

Das Gleiche mache ich bei der 70°-Reihe.

So erscheint das Panorama im Panoramaeditor, wenn alle unpassenden Bilder manuell ausgerichtet worden sind.

Mit dem Klick auf den Button ganz unten links kann man jedes einzelne Bild im Panorama Editor anwählen und verschieben oder kippen.

Nun wird das Projekt gespeichert.

Die voreingestellten Werte bei Width (Breite) und Height (Höhe) werden auf die vom Reflex-Simulator benötigten 3160 Pixel Breite angepasst.

Für eine schnelle Vorschau bietet sich die Funktion "Preview" an. Unter "Options" wählt man den Pfad und das Anzeigeprogramm. Hier wird das mit verkleinerter Auflösung gestitchte Bild in IrfanView dargestellt.

Das Panorama im IrfanView-Bildbetrachter

Unter Height steht nun "4080". Das ist korrekt, denn wir benötigen zunächst das Vollformat im Verhältnis 2:1. Später wird unten etwas vom Bild abgeschnitten, so dass 8160x3060 übrig bleibt. Das Tiff-Format wählt man, um bei den folgenden Nachbearbeitungen des Bildes keine Kompressionsverluste zu erhalten.

Bei der aktuellen PTGUi-Version 8.1 kann man noch viele weitere Einstellungen vornehmen. Hier setzte der klick auf "Create Panorama" ("Erzeuge das Panorama") den "Batch Stitcher" in Gang. Das ist ein von PTGUi unabhängig ablaufendes Programm, das nacheinander alle zu erzeugenden Panoramen automatisch abarbeitet. Es wird aber nicht nur "gestitcht", also aneinander gefügt, sondern auch noch "enblendet", also überblendet, damit keine Nähte und Säume zu sehen sind.

Das Ergebnis. Der schwarze Rand wird nun mit einem Bildbearbeitungsprogramm entfernt. Ich benutze dazu Adobe Photoshop CS4. Mit meinem neuen Funkauslöser ist auch der riesige Schatten nicht mehr zu sehen und es bleiben nur die schmalen Schatten des Stativs zum Retuschieren übrig.

Unter dem Menüpunkt "Arbeitsfläche" wählt man zunächst die Maßeinheit "Pixel" und klickt bei "Position" (auch "Ankerpunkt" genannt) das obere mittlere Feld an, das sich weiß färbt. Es ist der Bereich, der übrig bleiben soll, wenn unten durch die Verkleinerung der Arbeitsfläche etwas abgeschnitten wird. Unter "Höhe" wird 3060 eingetragen.

Die folgende Warnbox bestätigen wir mit "Fortfahren".

Nicht unbedingt nötig ist dieser Arbeitsschritt bei einer ganz neuen Szenerie.

Hier wollte ich einmal testen, ob ich die wlp einer meiner früheren Szenerien auf ein neues Panorama anwenden kann. Indem man zwei Bilder in zwei Ebenen übereinander legt, kann man das herausfinden. Wenn man die Transparenz des oberen Bildes vergrößert, scheint das unten liegende Panorama durch.

 

Ganz klar zu sehen: So einfach ist das nicht. Zu verschieden waren die Aufnahmebedingungen.

  • Die Standorte waren verschieden
  • Oben: 7,1 mm Brennweite, unten: 18 mm Brennweite
Versatz durch fortziehenden Kondensstreifen
Versatz durch fortziehenden Kondensstreifen

Genauso wie Wolken sollten nicht aneinander passende Kondensstreifen im gestitchten Panoramabild ausgerichtet werden.

Hier habe ich den betreffenden Bereich mit dem Rechteck-Auswahl-Werkzeug ausgewählt, mit Strg und C kopiert, in eine neue Ebene mit Strg und V eingefügt und an die richtige Stelle geschoben. Nach dem Vereinigen der Ebenen wurden noch übrig gebliebene Teile des Kondensstreifens mit dem Stempelwerkzeug übermalt.

Lens-Flares ist der englische Fachbegriff für die durch Lichtbrechung und -spiegelungen erzeugten Lichtreflexe, die sich unangenehm bei Seiten- und Gegenlicht über den betroffenen Bildern ausbreiten. Auch mit Streulichtblende ist das bei dieser tief stehenden Sonne nicht zu vermeiden. Einziger Ausweg: Die nachträgliche Retusche.

Mit dem Stempel-Werkzeug werden dazu die geeigneten Stellen links im Bild ausgewählt und über die Lichtbrechung "gemalt".

Stitching-Vergleich Autostitch-PTGUi

Flash-Animation der Aufnahmetechnik

Die unten verlinkte Flash-Animation zeigt die 72 einzelnen Bilder im Panorama-Editor-Fenster des Stitching-Programms PTGUi 8.01 beta2  in der equirectangularen Projektion. Links daneben läuft die Animation der einzelnen Panoramakopf-Stellungen simultan ab. (12 MB)

 

http://www.szenerien.de/Szenerien/sceneries.jimdo/Panokopfdrehung_www-szenerien-de5.swf